Donnerstag, 15. April 2010

Das Ende des Winters

Ich bin leider etwas hinterher mit meinen Blogeinträgen, es ist einfach zu viel passiert… daher hier eine kurze Zusammenfassung der letzten paar Wochen:

Gleich nachdem ich völlig fertig aus Philadelphia zurückgekommen bin stand schon die letzte Unterrichtswoche der Winter Quarters an. Ich habe mich diszipliniert eine Woche lang nur an meinem Schreibtisch aufgehalten und mein Zimmer nur verlassen um zur Uni zu gehen oder Kaffee zu kochen. Ich habe in dieser Woche sämtliche Outlines nachgeholt, die ich das gesamte Quarter vor mir hergeschoben hatte. Erst am Freitag Abend habe ich mir dann erlaubt auf eine Party zu gehen, aber auch nur weil es die Abschiedsparty von Silvan, Michael und Benny war, die leider alle zurück nach Deutschland mussten. Es wurde ein sehr lustiger Abend mit vielen leckeren Cocktails. Nichtsdestotrotz habe ich mich am Samstag wieder fleißig an meinen Schreibtisch begeben, aber abends konnte ich dann nicht widerstehen Rebecca’s Geburtstagsparty bei 6767 DP zu besuchen. Ich konnte ja schließlich den erfolgreichen Abschluss all meiner Outlines feiern ;-) Sonntag war ich dann leider übelst verkatert und hab mal einen Tag mehr oder weniger Pause gemacht.

Am Montag ging es dann los mit der Final Week. Die Bibliothek war krachend voll, aber da meine Roommates alle da waren (außer Torrey, die schon mit allem fertig war), bin ich eben auch mit gegangen. Das lernen dort war dann auch sehr produktiv und wurde nur von meinem Besuch beim Orthopäden am Dienstag unterbrochen. Die Schiene an meinem Handgelenk durfte ich nun endgültig abnehmen und die anfängliche Steifheit des Gelenks hat sich mittlerweile auch gegeben :-D

Ich hab dann also am Donnerstag und Freitag meine Finals in Sportpsychologie und Sport Management geschrieben und hab wegen dem lernen dafür leider den St. Patrick’s Day mit dem traditionellen UCSB Undie Run (große Gruppe betrunkener UCSB Studenten in Unterwäsche die durch IV rennen) verpasst. Die Finals sind allerdings relativ gut gelaufen und ich hatte sogar schon den Großteil meiner verbleibenden Hausarbeit geschrieben.

Ich hab am Freitag Abend dann leider den Fehler gemacht Johannes Geburtstag zu feiern, anstatt meine Hausarbeit zu Ende zu schreiben. Ibuprofen (die ich noch für mein Handgelenk nehmen musste), eine Flasche Wein, Tequila, und Vodka haben sich als eine sehr schlechte Mischung bewiesen, sodass ich am Samstag mit dem schlimmsten Kater meines Lebens aufgewacht bin. Ich musste bis nachmittags um 4 in meinem Bett bleiben, konnte nichts essen oder trinken und hab mich einfach nur schlecht gefühlt. Aber ich musste ja noch meine Hausarbeit zu Ende schreiben…

Ich hab dann die Nacht von Samstag auf Sonntag durchgearbeitet und eine respektable Einleitung und Schlussteil geschrieben, sodass ich Sonntag morgens um 6 endlich mit dem Winter Quarter fertig war!

Nach drei Stunden schlaf hab ich dann meine Tasche gepackt, bin mit Alison im Bagel Café frühstücken gegangen, hab mein Paper ausgedruckt und dann gings auch schon los auf unseren Spring Break Trip in die Berge!

Mit Lyndsay, Melissa, Valerie, und Alison die ich alle vom Snow Team kenne, bin ich zunächst nach Oakdale gefahren, ins Haus von Alison’s Eltern. Uns wurde ein leckeres Dinner gekocht und wir haben mit der ganzen Familie gegessen. Es war interessant noch eine andere Amerikanische Familie kennen lernen zu dürfen, vor allem, weil diese so anders war. Das Haus stand mitten auf einem Golfplatz, den man von der Hintertür aus gleich betreten konnte. Zudem gab es auch noch einen Pool und einen Whirlpool im Garten, das ganze hat mich ein wenig an das perfekte Amerikanische Anwesen erinnert. Auch die Familie war ein wenig wie aus Pleasantville wie es Lyndsay treffend beschrieben hat. Nach dem Essen hat sich die Familie im Wohnzimmer um das Klavier versammelt und hat angefangen zu musizieren. Auch wir Gäste wurden dazu animiert mitzusingen. Wir waren allerdings viel zu erschöpft und müde (ich wegen Schlafmangel in der Nacht zuvor, Lyndsay und Val weil sie am Wochenende in Mexiko gewesen waren und die ganze Strecke von San Diego bis Oakdale an einem Tag gefahren waren) Uns wurden unsere Betten gezeigt und ich bin friedlich im Bett von Alison’s Schwester eingeschlafen.

Der Pool

Der Golfplatz

Das Wohnzimmer

Am nächsten morgen (Montag) haben wir in Oakdale nur schnell gefrühstückt und sind dann 1,5std nach Pinecrest gefahren, in die Skihütte von Alison’s Eltern. Wir haben nur unser Gepäck abgestellt und uns umgezogen und sind dann den Rest des Tages Ski gefahren in Dodge Ridge. Das Gebiet war sehr klein (6 Lifte) und der Schnee war schon ganz matschig, aber es war schönes Wetter und wir konnten die Lifte umsonst benutzen, weil niemand kontrolliert hat ob wir Pässe haben. Als wir nachmittags dann zurück in der Hütte waren mussten wir für ein paar Stunden richtig frieren, weil die Heizung nicht funktionierte und der Kamin den Alison’s Mom angemacht hatte (sie war uns am Nachmittag nachgereist) ein wenig brauchte um aufzuheizen. Wir haben Gesellschaftsspiele gespielt, heiße Schokolade getrunken und wurden mit einem köstlichen Dinner verwöhnt. Nach noch mehr Gesellschaftsspielen sind wir dann in unsere Betten gestiegen, die Dank beheizbarer Matratzen!!! mollig warm waren.

Am Dienstag haben wir dann erneut versucht umsonst in Dodge Ridge zu fahren, da uns 40$ für ein Tagesticket in einem so kleinen Gebiet dann doch etwas zu viel vorkamen. Leider hatten wir diesmal nicht so viel Glück und meine Ausrede man hätte mir als Austauschstudentin gesagt ich könne mit meinem Mammoth Saisonpass überall in Kalifornien fahren hat nur für eine Lift-Fahrt gereicht. Auf meinem Snowboard hab ich diese eine Fahrt genossen, doch dann haben Lyndsay, Val und ich uns von Alison und ihrer Mom verabschiedet und haben die lange Fahrt nach Mammoth auf uns genommen. Eigentlich wollten wir ja noch in Lake Tahoe einen Zwischenstopp machen, aber das mussten wir leider aus Geldgründen streichen. Zu allem Überfluss wurde Lyndsay dann auch noch beim zu schnell fahren erwischt und hat ein speeding Ticket bekommen. Abends um 9 waren wir dann endlich in unserem Cabin.


irgendwo in der Sierra

zwischen Tahoe und Mammoth, und was passiert wenn kalifornische Sonne auf Schnee trifft...

Am Mittwoch bin ich mit Lyndsay und ihrem Freund Willie nach June Mountain gefahren, weil das Wetter dort besser war als in Mammoth. Es war so warm, dass wir mittags unsere Jacken auf der Hütte gelassen haben. Den späten Nachmittag haben wir dann mit Aufräumen und Putzen des Condos verbracht, weil die Besitzer sich kurzfristig angekündigt hatten. Die sind dann aber erst am Donnerstag gekommen. Donnerstag war ich dann allein in Mammoth snowboarden und bin danach zur Looney Bean gelaufen, dem Coffee Shop mit Internet. Als die Besitzer dann weg waren und wir alle wieder ins Cabin durften bin ich wieder nach Hause gefahren und habe mich mit Yulia und noch ein Paar anderen Skiteamern ins Hot Tub (Whirlpool) gesetzt und ein Bier getrunken, mein erster Alkohol nach meinem Kater am Samstag. Leider ist mir das nicht so gut bekommen und ich hab wieder Bauchschmerzen bekommen. Spät abends, als ich eigentlich schon längst schlafen wollte aber nicht konnte weil alle anderen gefeiert haben , sind dann Silvan und Botho in Mammoth angekommen. Ich war super aufgeregt, Botho alles zu zeigen.

Am Freitag bin ich dann mit Silvan und Botho erneut nach June gefahren. Dort hatten wir wieder einen wunderbar sonnigen Tag. Diesmal bin ich Snowboard gefahren und konnte problemlos mit Botho auf Skiern mithalten. Ich werde immer besser auf meinem Board, oder besser gesagt auf Anna‘s Board, dass sie mir geliehen hatte. Nachmittags sind wir dann zu dritt wieder zur Looney Bean gefahren und danach erneut ins Hot Tub, diesmal für mich ohne Bier.

Samstag stand dann der Riesenslalom an. Vormittags bin ich im ersten Rennen 6. und im zweiten Rennen 5. geworden. Nachmittags hab ich mich dann von Haley (einer anderen Skifahrerin) überreden lassen aufs Snowboard umzusteigen und den Riesenslalom auch auf dem Board mitzufahren. Ich hatte übelst Schiss, bin aber im Endeffekt in beiden Rennen nicht letzte geworden, im ersten 17. und im zweiten um sage und schreibe neun Sekunden besser auf Platz 13 gelandet! Nachmittags bin ich dann mit Botho bis zum letzten Lift wieder Ski gefahren. Dann erneut Looney Bean, einkaufen bei Vons, und abends war ich dann allein im Cabin, weil alle anderen völlig betrunken zu einer Party gegangen waren. Da ich ja immer noch Magenprobleme hatte und keinen Alkohol trinken konnte bzw. wollte bin ich eben zu Hause geblieben.

Am Sonntag stand dann der Ski- Slalom auf dem Programm. Im ersten Lauf bin ich leider ganz blöd gestürzt, weil ich auf dem falschen Ski gestanden habe, der 2. Lauf war dann okay. Nachmittags war dann Skiercross. Ich habe mich mit sehr viel Spaß und Selbstvertrauen bis ins Halbfinale vorgekämpft bin dann aber leider um Haaresbreite gegen zwei Teamkameradinnen ausgeschieden. Im kleinen Finale, meinem allerletzten Skirennen für UCSB und wahrscheinlich auch dem letzen Rennen meines gesamten Lebens bin ich dann unglücklicherweise schwer gestürzt. In einem Cross Parcours sind ja viele Wellen bzw. Sprünge eingebaut. Zwei davon ziemlich dicht hintereinander. Ich habe leider den ersten Sprung nicht richtig landen können und stand dann zu weit hinten auf meinen Skiern, sodass ich den zweiten Sprung unmöglich kontrollieren konnte. Bin dann also, durch die Luft gesegelt und auf dem Rücken gelandet. Zunächst dachte ich, ich müsste sterben und hab vor Schmerzen geschrien, aber nach ein paar Minuten, als die Streckenposten schon bei mir waren, wurde es dann schon besser und ich konnte aufstehen und selbst ins Tal fahren. Die Fahrt nach Hause am selben Nachmittag war dann sehr schmerzhaft trotz voller Dosis Schmerzmitteln.

Am Montag morgen bin ich dann gleich in die Notaufnahme des Student Health Center‘s gegangen und die Röntgenbilder haben Gott sei Dank bewiesen, dass nichts gebrochen ist. Ich habe lediglich noch mehr Schmerzmittel verordnet bekommen, ein Muskel entspannendes Präparat für die Nacht und auch noch Magentabletten, damit ich die ganzen Medikamente verkrafte. Außerdem wurde ich an Krankengymnastik verwiesen.

Besser kann der Start in den Frühling und das neue Quarter doch gar nicht laufen!?

Ich durfte mich dann also von Vorlesung zu Vorlesung schleppen, meinen drei Sportlehrern erklären, dass ich an den ersten zwei Wochen des Unterrichts nicht teilnehmen kann, und musste auch noch mit den Auswirkungen der Schmerzmittel leben, die mir die Schmerzen nicht genommen haben, mich aber völlig schwindelig gemacht haben. Ich bin also jeden Tag zu meinem Athletic Trainer gegangen (Da hat man Zutritt wenn man in einem UCSB Sport Team ist und kann kostenlose sportmedizinische Beratung, Krankengymnastik und Therapie bekommen. Mein Rücken wurde täglich mit Elektro-Stimulation, Wärme und Kälte behandelt und hat sich von Tag zu Tag ein wenig gebessert.

Zudem wurde ich quasi dazu gezwungen jeden Abend zu feiern (ohne Alkohol natürlich, wegen der Medikamente!) Am Montag Michaels Abschiedsnacht, sein Flieger ging um 4uhr morgens, am Dienstag Sonnenuntergang auf meinem Balkon mit anschließendem Saufgelage in meinem Wohnzimmer, weil es Silvan’s Abschied sein sollte, Am Mittwoch war dann endgültig Silvan’s letzter Abend den wir bei Matt gefeiert haben. Am Donnerstag hab ich dann meine Schmerzmittel abgesetzt weil ich es satt war mich immer schlapp zu fühlen und bin dann abends mit Benny und Johannes zum Feiern nach Downtown Santa Barbara gefahren. Ich musste gehen, weil alle meine Freunde auch dort waren und ich in jeder Bar einem anderen Bekannten begegnet bin (von hier an wieder mit Alkohol). Freitag war dann Elyssa’s Geburtstagsparty, die legendäre Snowdub Party und Becca’s Geburtstagsfeier, die ich mir alle nicht entgehen lassen durfte und am Samstag war dann Torrey’s Geburtstags Party, die klassisch beim Sonnenuntergang mit Live Musik auf unserem Balkon gefeiert wurde. Abends war dann noch Mikey’s Geburtstagsparty, auf der alle Mitglieder des Snow Teams anwesend waren und DJ Gonz für uns aufgelegt hat, mit dem DJ Pult auf dem Dach. Eine legendäre Partywoche, trotz schmerzendem Rücken!!!

Phil und Andrew auf Torrey's Party

Eli, Anna, Vanessa, Michelle

Torrey, Lindsey, Vanessa, Michelle

DJ Gonz auf Mikey's Geburtstagsparty

Am Montag, nachdem die Betäubung des ganzen Alkohols wieder weg war, tat mein Rücken dann wieder mehr weh, sodass mir geraten wurde noch ein paar Tage Ibuprofen zu nehmen, damit sich die Entzündung legt. Ich hab also wieder fleißig jeden Tag Therapie bekommen, habe auch für meine Vorlesungen schon viel gelesen und auch schon zwei Hausaufgaben abgegeben und ein Research Projekt angefangen: Ich mache eine Ethnografische Studie über das UCSB Men’s Soccer Team, d.h. ich beobachte richtig gute Fußballer beim Training und habe Gelegenheit mit ihnen zu reden. Keine schlechte Aufgabe.

Am Donnerstag hat dann wieder das Feiern überhand genommen. Es stand die Geburtstagsparty von meiner Mitbewohnerin Eli an, unter dem Motto “Under the Sea” ich habe mich als Hai verkleidet, aber leider dachten alle ich hätte mir Engelsflügel umgebunden… hab wahrscheinlich nicht den richtigen Gesichtsausdruck gemacht ;-) Die Party wurde riesengroß und dauerte bis morgens früh um 4... Am Freitag wurde abends dann mal wieder Beer Pong in meinem alten Appartment gespielt und dann war auch noch Bennys tatsächliche Abschiedsparty.

Keystone Light Dolphin Shark ;-)

Am Samstag war dann ein langersehnter Tag: FLOATOPIA. Bei diesem Event schwimmen alle UCSB Studenten und ihre Gäste auf Luftmatratzen und allem anderen das schwimmt auf das Meer hinaus. Zudem ist am Strand groß Party und alle sind einfach nur den ganzen Tag betrunken und fröhlich. Dummerweise ist das ganze im letzten Jahr etwas außer Kontrolle geraten, sodass viele Studenten mit Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus mussten, die Umwelt komplett zerstört wurde und sogar Leute versucht haben die Klippen hinauf oder herunter zu klettern. Nach diesem Event hatte die Polizei ein Alkoholverbot für den Strand in IV verhängt und nach den Ankündigungen für das diesjährige Event alle Strände für diesen Tag gesperrt.
Aber davon lassen sich UCSB Studenten natürlich nicht abhalten. Da es eh kühl und bewölkt war haben wir die Party eben auf DP verlagert, wo so ziemlich jedes Haus eine öffentliche Party veranstaltet hat. Alle Leute sind in Bikini und Badehose durch die Straßen gelaufen, völlig betrunken, das ganze hatte fast Halloween Dimensionen. Auch die Polizeipräsenz hat an Halloween erinnert. Es ist aber alles friedlich geblieben und alle waren einfach nur happy. Wasserpistolen, Planschbecken und Wasserrutschen haben den Strand ersetzt und den Meerblick hatten wir ja trotzdem.

Abends ging es dann natürlich mit feiern weiter, ich bin diesmal mit meinen Roommates Jaclyn, Eli, Anna und Alex von Party zu Party gezogen. Ein sehr langer und lustiger Tag gefolgt von einer langen Nacht!

Jaclyn und ich

die Polizei und ihr fahrbarer Untersatz von unserem Balkon aus... wir haben gelegentlich mal rübergewunken :-D

alle wollten meine Sonnenbrille haben

kreatives Haarstyling

Party im Nachbarhaus von meinem Balkon aus und menschenleerer Strand

gesperrter und bewachter Strandzugang

Nach der Wasserpistolen Attacke

Kamera kaputt...

Die nächste Woche des Spring Quarters ging dann wieder produktiv weiter, mit jeder Menge Hausaufgaben. Ich konnte auch endlich an meinen Sportkursen teilnehmen, worüber ich mich sehr gefreut habe: Fitnesstraining, Tennis, und vor allem Fußball. Mein Rücken schmerzt fast gar nicht mehr und ich konnte sogar mit dem internationalen Team wieder an den Intramurals teilnehmen.

Jetzt freue ich mich, dass morgen Karo für zwei Wochen zu Besuch kommt, und hoffe, dass ich in dieser Zeit die Uni nicht zu sehr vernachlässige, denn langsam beginnt die ernstere Phase des neuen Quarters…

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