Dienstag, 23. Februar 2010

Going Pink...

Sorry dass ich so lange nichts geschrieben habe… ich hatte wirklich viel zu tun und auch das tippen fällt mir gerade etwas schwer…

Also, wie schon im letzten Post erwähnt wollte ich mich in der Woche nach meinem Geburtstag auf meine Hausaufgaben konzentrieren. Daraus wurde leider nichts…

Am Montagabend, als ich mich gerade widerwillig an meine Hausaufgaben gesetzt hatte bekam ich eine SMS von Jarrick, einem Kumpel von Michelle, den ich eigentlich gar nicht mal so gut kenne. Er wollte im Dublin’s einem Pub in IV ein paar Bier trinken. Ich hab Michelle angerufen ob sie auch mitkommt und ganz spontan haben wir unsere Texte und Outlines ohne schlechtes Gewissen zurückgelassen und haben uns ein paar Pitcher Weizenbier geteilt. Es war alles sehr eigenartig, bis sich herausgestellt hat, dass es Jarrick’s Geburtstag war und er einfach wahllos Leuten bescheid gesagt hat.

Nach diesem kleinen Ausflug war ich dann doch ein wenig angetrunken, sodass das mit dem studieren für den Rest des Abends gelaufen war… aber nicht so schlimm ;-) Stattdessen hab ich mir in dem Mexikanischen Fast-Food Restaurant Super Cucas eine Quesadilla gekauft mit Guacamole Dip. Das war echt köstlich!!! Und den Rest des Abends hab ich dann mal mein Zimmer aufgeräumt, da hab ich ja sonst auch keine Zeit für…

Am Dienstag war ich dann ganz vorbildlich und hab mich für 5std in die Bibliothek gesetzt und konzentriert aufgeholt, was ich am Vorabend versäumt habe. Ich musste einen Essay schreiben wo ich mich beruflich in 10 Jahren sehe und einen realistischen Plan aufstellen wie ich dahin komme. Da ich weiterhin keine Ahnung hab was ich mal machen will hab ich mir einfach jede Menge ausgedacht: ich werde also nach meinem Bachelor noch nen Master dranhängen in internationalen Beziehungen. Den werde ich in Barcelona machen in einem speziellen bilingualen Englisch-Spanischen Programm machen. Dann werde ich Praktika in der EU und im Europaparlament machen, und auch noch ein Auslandssemester in China oder Japan machen. Nebenbei werde ich weiter bei Mep arbeiten und aufgrund meiner guten Empfehlungen in einer weltweit operierenden Catering Agentur arbeiten und dank meiner Kontakte zur EU deren Kundenkreis ausbauen. Dann bewerbe ich mich beim Auswärtigen Amt für den höheren Dienst und werde genommen. Meine einjährige Ausbildung mache ich zur Hälfte in Berlin und zur Hälfte in einem Afrikanischen oder Südamerikanischen Land. Und dann arbeite ich zwei Jahre im Auswärtigen Amt in Berlin bevor ich nach San Francisco versetzt werde und 120000$/Jahr verdiene ;-) Alles völliger Bullshit, aber es hat Spaß gemacht sich das alles auszudenken! (und ich hab auch 100% auf diesen Essay bekommen ;-)

Am Mittwoch bin ich dann Nachmittags mit meiner Mitbewohnerin Jaclyn zu Chinos gegangen, wo es Bier für einen Dollar gab. Ich wollte eigentlich nur eins trinken, aber bei dem Preis… danach hab ich mir was leckeres gekocht (Zucchini, Hackfleisch, Schafskäse- Ragout) und dann wars auch schon Zeit für mein Indoor Fußballspiel, das wir wieder glorreich gewonnen haben ;-)


Am Donnerstag hab ich dann meine Tasche für Mammoth gepackt und festgestellt, dass alle meine Sachen dreckig waren… ich musste also noch ganz schnell meine Wäsche im Waschsalon waschen und musste mich übelst beeilen. Ich musste nämlich auch noch ein Buch und einen Reader kaufen und einen Check einzahlen, und und und… Ich habs alles rechtzeitig geschafft und hab sogar noch mit meiner anderen Mitbewohnerin Alex ein Monster-Bier bei Woodstocks getrunken bevor ich mich in Danny’s Party-Suburban gesetzt habe und den Weg nach Mammoth angetreten habe.

Wir haben natürlich wieder sehr lange gefeiert, bis ca um 3 uhr morgens und sind trotzdem um 8:30 aufgestanden und waren um kurz vor 10 auf der Piste. Da dieses Wochenende keine Rennen anstehen hab ich beschlossen meine Snowboard-Skills zu verbessern. Und es hat am ersten Tag auch tatsächlich sehr gut geklappt. Ich bin kaum gestürzt und habe sogar ein paar sehr schöne Carving und auch enge Bögen geschafft. Ich kann jetzt da Bögen fahren wo ich will und hab mein Board mehr oder weniger unter Kontrolle. Ich bin gerade dabei auch noch Fakie fahren zu lernen, d.h. mit dem anderen Fuß vorne, quasi falschrum fahren… ganz schön tricky ;-)

Abends haben wir dann wieder richtig gefeiert, mit ganz viel Jim Beam… Und am nächsten morgen bin ich dann mit einer größeren Gruppe von Snowboardern zur Piste aufgebrochen. Es hat auch alles sehr gut geklappt, trotz Schneefall und sehr schlechten Sichtverhältnissen. Doch dann so gegen 11 hatte ich leider einen kleinen Unfall: Sarah mit der ich unterwegs war wusste nicht wo’s langgeht und ist mitten auf der Piste stehengeblieben, damit ich vorfahren kann. Leider hab ich mich etwas verschätzt und die Kurve nicht mehr richtig bekommen und konnte leider auch nicht mehr richtig bremsen. Ich bin also in Sarah rein gefahren und sie ist direkt auf mich drauf gefallen. Meine rechte Hand ist nach hinten umgeknickt und hat schrecklich wehgetan. Ich bin nach kurzer Pause dann aber noch die restlichen 200m bis zur Mainlodge gefahren, wo ich dann erstmal meine Hand unter die Lupe genommen habe… war alles ein wenig angeschwollen… ich bin dann also zur Skipatrol gegangen, damit die mir sagen können ob ich ins Krankenhaus muss bzw. ob was gebrochen ist. Die haben mir ne Schiene verpasst, die man selbst zurechtbiegen kann und eine coole Schlinge. Die meinten auch, dass vermutlich nichts gebrochen ist, weil ich nicht vor Schmerzen schreie, aber dass ich es besser mal im Krankenhaus röntgen lassen sollte. Da ich aber weiß wie teuer eine Krankenhausbehandlung in den USA ist, bin ich lieber nach Hause gefahren und habe meine Hand mit Schnee gekühlt…

Bald sind dann auch die anderen nach Hause gekommen und ich habe mit Melissa und Val angefangen Wein zu trinken. Danach haben wir noch Bier und Whiskey und noch mehr Wein getrunken, sodass ich fast keine Schmerzen mehr gespürt habe ;-) Mir gings sogar so gut, dass ich abends beschlossen habe noch mit Lyndsay in eine Bar zu gehen. Wir haben den ganzen Abend getanzt und ich mit meiner Schiene und Schlinge wurde von allen ungläubig angeschaut… Um 1uhr morgens als die Wirkung des Alkohols langsam nachgelassen hat tat mein Arm dann aber so weh, dass ich den Bus nach Hause nehmen musste. Ich hab sofort Schmerzmittel genommen weil ich es absolut nicht mehr ausgehalten habe und diese Nacht war wirklich schlimm, ich habe kaum geschlafen…

Am nächsten morgen, nach weiteren Schmerzmitteln gings mir dann aber wieder einigermaßen gut, sodass ich beschlossen habe Skizufahren, nur halt ohne Skistöcke… das ging auch ganz gut… Und nachmittags gings dann wieder zurück nach Santa Barbara. Keine so lustige Fahrt, zugedröhnt mit Ibuprofen…

Am nächsten morgen bin ich dann gleich in die Notaufnahme der Campuseigenen Klinik gegangen, wo mein Handgelenk geröntgt wurde und man mir mitteilte, dass tatsächlich die Speiche im Handgelenk gebrochen ist… ich hab also am nächsten morgen nen netten Gips verpasst bekommen - in Pink - den ich jetzt mindestens 4 Wochen tragen muss… und seitdem ist mein Leben echt kompliziert, ich bin jetzt linkshändig und offiziell körperlich behindert. In all meinen Kursen bekomme ich Notetaking service, d.h. jemand schreibt für mich mit und auch meine Klausuren darf ich auf andere Art und Weise schreiben, ich bekomme eine extra Session und darf tippen anstatt schreiben...


Kleine Dinge wie duschen, kochen, Abwasch machen oder Fahrrad fahren sind super kompliziert oder schlichtweg nicht möglich und ich bin froh dass mir meine Mitbewohnerinnen so lieb helfen! Ich habe auch stärkere Schmerzmittel bekommen “Vicodin” dass ich dann am Mittwoch morgen gleich mal überdosiert habe. Ich war für 3 stunden völlig ausgeschaltet und konnte nur auf der Couch liegen… danach hab ich die Schmerzmittel abgesetzt und bin wieder zum Alkohol übergegangen ;-)

Abends sind wir Downtown gefahren in die Sandbar und haben dort ein Konzert der Reggae-Band von Jaclyns Freund besucht und sind danach noch in eine andere Bar gegangen. Am Donnerstag bin ich dann zu Albertsons gefahren und habe eingekauft, musste mich aber sehr beschränken, weil ich ja nicht so viel tragen kann im Moment… Abends war ich dann in meinem alten Haus und habe in Michelle’s Geburtstag reingefeiert. Sie hat von ihren Großeltern Geld bekommen und beschlossen dasin guten Alkohol zu investieren, sodass wir u.a. Grey Goose Vodka und Patrón Tequila hatten und uns Granatapfel Cosmopolitans mixen konnten. Sehr lecker! Dann haben wir noch ein wenig Beer Pong gespielt und den Abend ausklingen lassen.


Am Freitag haben Torrey und ich uns dann trotz Regen auf den Weg gemacht in den Waschsalon und als wir fertig waren war es schon fast zu spät für mich um nach Mammoth zu fahren. Habs dann gerade noch rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft und auf gings in Danny’s Suburban… In Mammoth haben wir dann wie üblich viel gefeiert. Diesmal hatte ich jedoch nicht das Glück ein Bett zu erobern und musste in meinem Schlafsack auf dem Küchenboden schlafen.

Am nächsten Morgen gings dann früh auf die Piste in den Neuschnee. Der geplante Riesenslalom wurde abgesagt und ich bin mehr oder weniger gut auf den zugeschneiten Pisten herumgerutscht. Die anderen sind alle in den Tiefschnee und zwischen den Bäumen gefahren, sodass ich wieder allein unterwegs war. Das war aber auch nicht schlecht, so konnte ich wenigstens kontrolliert mein eigenes Tempo fahren und aufpassen nicht auf meinen Arm zu fallen. Abends haben wir dann im UCLA Cabin gefeiert. Eigentlich waren nur 10 von uns eingeladen, aber wir sind einfach zu 30st aufgekreuzt, haben jede Menge Jim Beam und Bier mitgebracht, und eine riesige Party aus der ganzen Sache gemacht. Wir haben unsere eigene Musik aufgedreht und quasi deren Haus zerstört… eine sehr lustige Party…
und jeder hat auf meinem Gipsarm unterschrieben :-D


Am Sonntag ist dann der Slalom am Vormittag auch ausgefallen wegen zu viel Neuschnee, aber am Nachmittag hat dann tatsächlich das Skiercross Rennen stattgefunden. Ich hatte leider beim Start den Nachteil, dass ich mich weder abstoßen konnte noch meine Skistöcke festhalten konnte, sodass ich das Rennen quasi am Start schon verloren habe. Ich hab aber gut aufgeholt und bin am ende in meinem Lauf knapp Dritte geworden, fast mit einem Fotofinish um Platz 2. Es hat riesigen Spaß gemacht, aber leider hat mein Arm danach wieder sehr wehgetan, sodass ich dann nur noch nach Hause wollte…

Unter der Woche ist dann nicht viel passiert. Am Montag musste ich dann im Büro meines Profs ein Quiz nachholen. Am Dienstag hat Torrey ein paar Freundinnen zum Taco Tuesday eingeladen und ich konnte mit ihnen mitessen. Am Mittwoch hatte ich dann mein Midterm in Sport Psychologie und am Donnerstag hatte ich frei, weil ich das andere Midterm nicht schreiben konnte wegen meinem Handgelenk. Offiziell kann ich ja immer noch keinen Stift halten ;-)

Am Freitag war dann Jaclyn’s Geburtstag. Den ganzen Tag über hat sie mit einigen Freunden auf unserer nun fertig gestellten Terrasse gefeiert (der Boden ist jetzt mit Sand bedeckt, wir haben also einen Strand auf unserem Balkon) Ich habe währenddessen für ein Gruppenprojekt gelesen… bin zum Frisör gegangen… und habe dann den Sonnenuntergang angeschaut. Abends bin ich dann mit Jaclyn nach Downtown gefahren und wir haben in einer teuren Sushibar gegessen bzw saki-bombs getrunken. Anschließend sind wir in eine andere Bar, das Omalleys, ins Wildcat und dann wieder ins Omalleys gegangen. Ein sehr schöner Abend.


Am nächsten morgen bin ich dann nach San Diego gefahren…